ROTT Nachdem David Schmitz den Ball in der Nachspielzeit versenkt hatte, gab es kein Halten mehr. Trainer, Betreuter und Ersatzspieler von Germania Teveren stürmten auf den Platz, um den Torschützen hochleben zu lassen. Denn der Treffer zum 5:3 (2:0) im Auswärtsspiel beim SV Rott war der Schlusspunkt eines nervenaufreibenden Spiels am Sonntagnachmittag in der Fußball-Landesliga. „Die Partie hätte auch 6:6 oder 7:7 ausgehen können. Unter dem Strich fühle ich mich aber nicht als unverdienter Sieger“, resümierte Germanias Trainer Dirk Kalkbrenner nach 90 intensiven Minuten. Rotts Coach Frederique Casper haderte dagegen mit den vielen ungenutzten Chancen und sagte: „Am Ende haben wir aufgrund der fehlenden Cleverness verdient verloren.“
Die Gäste aus Teveren erwischten den besseren Start. Top-Torjäger Alexander Back prüfte kurz nach dem Anpfiff Markus Schäfer mit einem Flachschuss aus rund 20 Metern, doch Rotts Keeper war zur Stelle. Zwei Minuten später zappelte der Ball dann aber im Netz. Germanias Kapitän Kevin Werker stieg nach einer Ecke am höchsten und köpfte unhaltbar zum 1:0 ein (4.). In der Folge übernahmen die Gastgeber immer mehr die Kontrolle und erspielten sich mehrere Großchancen, die Teverens Schlussmann Niklas Aretz entschärfte. Die Gäste blieben mit schnellen Umschaltaktionen hingegen stets gefährlich. In der 43. Minute erhöhte Kevin Rubaszewski auf 2:0 für die Germania. Nach einem Rotter Abspielfehler im Sechszehner hätte Nico Czichi quasi mit dem Halbzeitpfiff das 3:0 nachlegen müssen, doch sein Schuss ging knapp am rechten Pfosten vorbei. „Wir hatten in der ersten Hälfte sicherlich das nötige Quäntchen Glück in einigen Aktionen, aber die Führung war in meinen Augen verdient“, verdeutlichte Kalkbrenner. „Uns hat der Dösenöffner mit einem Tor gefehlt“, sagte hingegen Casper.
Nach dem Wechsel dominierten zunächst erneut die Gäste. Nach einer Kopfballchance von Back (49.) dauerte es jedoch bis zur 52. Minute, ehe Kevin Rubaszewski einen Konter erfolgreich zum 3:0 abschließen konnte. Nachdem Patrick Rubaszewski sogar noch das 4:0 nachlegte (64.), sah alles nach einer klaren Angelegenheit für Teveren aus. Doch die Germania schaltete in der Folge einen Gang zurück. Und Rott zeigte trotz des fast schon aussichtslosen Rückstands Moral. Kento Takeuchi gelang der Anschluss zum 1:4 (70.) und acht Minuten später legte Sulayman Dawodu das 2:4 nach. Zum Unmut der Gastgeber erkannte Schiedsrichter Lukas Kunkel wenige Sekunden später das 3:4 von Takeuchi wegen einer Abseitsstellung nicht an, doch eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit war Dawodu dann erneut zur Stelle und markierte das 3:4. Das erhoffte Happyend sollte es für die Gastgeber jedoch nicht mehr geben, denn der eingewechselte Schmitz sorgte in der Nachspielzeit (90.+3) für Teverener Glücksgefühle.